PARODONTOLOGIE
Parodontitis ist ein unterschätztes Gesundheitsrisiko. Schwellungen des Zahnfleisches, Rötungen und Blutungen sind Alarmzeichen für eine Zahnfleischentzündung. Aus ihr entwickelt sich häufig – anfänglich beschwerdefrei – eine bakterielle Erkrankung des Zahnhalteapparates. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 80% der Bevölkerung daran leiden. Nach dem 40. Lebensjahr gehen dadurch mehr Zähne verloren als durch Karies.
Spezielle Bakterien, genetische Veranlagungen und mangelnde Mundhygiene beeinflussen den Krankheitsverlauf. Bakterien im Mund kleben sich an Biofilmen auf Zahnoberflächen und Zahnfleisch fest. Diese Beläge und Bakterien breiten sich entlang der Zähne in die Tiefe aus. Es entstehen immer tiefere Zahnfleischtaschen und der Kieferknochen wird angegriffen. An dessen Ende steht erst die Lockerung und schließlich sogar der Verlust der Zähne.
Die Behandlung besteht in leichteren Fällen aus einer schonenden Säuberung und Glättung der Wurzeloberflächen. Bei fortgeschrittenen Fällen setzen wir moderne mikrochirurgische Verfahren ein, um tiefe Knochentaschen wieder zu regenerieren. Nachdem die Parodontitis abgeheilt ist, leben weiterhin krankmachende Bakterien im Mund. Damit bei anfälligen Patienten keine erneute Infektion des Zahnfleisches entsteht, ist eine regelmäßige Nachsorge unerlässlich.
Unsere Praxis führt seit 2006 den Tätigkeitsschwerpunkt Parodontologie.
Welche Symptome deuten auf eine Parodontitis hin?
Parodontitis ist oft eine „stille“ Krankheit, die sich schleichend und unbemerkt entwickelt. Häufige Symptome sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Schwellung und Rötung des Zahnfleisches, freiliegende Zahnhälse und Zahnlockerung.
Wie kann man einer Parodontitis vorbeugen?
Entscheidend ist regelmäßige und gründliche Mundhygiene und Zwischenraumpflege, dazu eine regelmäßige Kontrolle und professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Allerdings gibt es auch einige allgemeine Risikofaktoren, die die Entstehung einer Parodontitis begünstigen, wie z.B. Rauchen, Diabetes mellitus, Krankheiten des Immunsystems oder auch konstanter psychischer Stress. Deren Vermeidung bzw. medikamentöse Einstellung trägt ebenfalls zur Prävention bei.
Warum ist es so wichtig eine Parodontitis rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln?
Eine unbehandelte Parodontitis belastet den gesamten Organismus. Die Erreger und ihre Stoffwechselprodukte können aus der Zahnfleischtasche in die Blutbahn und von dort in lebenswichtige Organe gelangen. Die Herzkranzgefäße sind besonders gefährdet. Nach zahlreichen Studien haben Parodontitis-Patienten ein deutlich höheres Herzinfarkt – und Schlaganfallrisiko. Bei Schwangeren ist das Frühgeburtsrisiko erhöht.
Daneben führt eine Parodontitis nach und nach zum Knochenabbau im Kiefer. Die Zähne verlieren ihren Halt und werden locker. Einmal verlorener Knochen kommt nicht wieder zurück. Die frühzeitige Erkennung und Therapie der Parodontitis ist also unerlässlich, um langfristig den Erhalt Ihrer Zähne zu sichern.
Wie wird eine Parodontitis behandelt?
Der Behandlung der Parodontitis voraus gehen 2-3 Vorbehandlungssitzungen, in denen neben vorbereitenden professionellen Zahnreinigungen auch eine eingehende Messung der Zahnfleischtaschen und die Erstellung eines Risikoprofils erfolgt, um zu ermitteln, an welchen Zähnen eine Wurzelreinigung und -glättung gemacht werden muss. Diese Behandlung wird dann in 1-2 Sitzungen unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Nach dieser Tiefenreinigung kommt nochmals eine kurze Kontrolle, danach werden Sie in unser Nachsorgeprogramm aufgenommen.
Nach 3-6 Monaten wird in einer Kontrollsitzung das Behandlungsergebnis überprüft. Haben sich die Werte an einzelnen Zähnen trotz Tiefenreinigung nicht verbessert, können dort weitere Maßnahmen wie lokale Antibiotika-Anwendung oder eine chirurgische Parodontaltherapie notwendig sein. Wichtig zum Erhalt eines stabilen Ergebnisses sind lebenslange regelmäßige professionelle Zahnreinigungen.